Pfarrkirche St. Wendelin in YachAm 2. Dezember 1827, dem ersten Adventssonntag, wurde die Pfarrkirche Yach geweiht und der erste Gottesdienst gehalten. Damit war die kirchliche Raumnot in Yach beendet. Jahrhundertelang gehörte Yach zur Pfarrei und Pfarrkirche St. Nikolaus in Elzach; nur eine kleine Kapelle bestand in Yach. Freiherr von Rottenburg, Ortsherr von Unter-Yach, hatte diese 1731 als Privatkapelle erbauen lassen. Sie bot nur wenigen Personen Platz. Der Reformkaiser Joseph II. verfügte am 30. September 1786, dass die Großpfarreien entzerrt und in kleinere Pfarreien aufgeteilt würden. Am 2. November 1786 kam eine Regierungsverfügung, dass aus Ober-Yach 326 und aus Unter-Yach 320 Seelen zu einer neuen Pfarrei zusammenzufassen und aus dem alten Pfarrverband zu entlassen seien. Am 3. Januar 1789 kam die gleiche Anordnung auch vom bischöflichen Ordinariat in Konstanz, die alsbald durch Kanzelverkündigung vollzogen wurde. Nachdem ein Franziskanerpater Arnold die ersten Wochen in Yach weilte, kam im April 1789 der erste Pfarrer Mathäus Fritz aus dem aufgehobenen Chorherrenstift Horb am Neckar. Er und seine Nachfolger wohnten 37 Jahre lang im Wirtshaus oder zur Miete in äußerst beschränkten Verhältnissen. Bereits 1788 hatte eine Kommission Yach besichtigt, um den besten Platz für Kirche und Pfarrhaus zu finden. Aber man griff doch zur einfachsten Lösung und hat zunächst einmal die von rottenbergische Kapelle (ihre Ausmaße waren achtmal fünf Meter) durch einen hölzernen Anbau zur Notkirche erweitert. Sie stand beim jetzigen Kindergarten. Die Bretterkirche, die nicht einmal die Hälfte der Gläubigen fasste, war ständig bauanfällig und einsturzgefährdet. Der Gottesdienst fand während der Bauzeit im Schulhaus statt. Den Bauauftrag für die Kirche erhielt für 10.900 Gulden der Zimmermeister Anton Mayer in Elzach, der später den Turm baute. Baubeginn war der 24. Februar 1826. Am 2. Dezember 1827 wurde die neue Kirche vom Dekan benediziert und der erste Gottesdienst gehalten. Die Altäre kamen aus der 1827 abgebrochenen Waldkircher Spitalkirche St. Nikolaus, welche Yach für 300 Gulden ersteigert hatte. Die erste Orgel kam 1845 in die Kirche. Sie wurde bei Schaxel in Herbolzheim gebaut und wurde 1951 durch das heutige Werk ersetzt, das bei der Firma Schwarz (Überlingen) hergestellt wurde. 1904 erfolgte der Anbau einer Sakristei. 1949 bis 1955 fand eine General-Renovation des Gotteshauses mit nachfolgender bischöflicher Konsekration statt. 1968 wurde ein neues Pfarrhaus gebaut. Als Ersatz für die in den beiden Weltkriegen 1917 und 1942 abgegebenen Glocken ließ die Pfarrgemeinde in der Gießerei Heidelberg 1972 ein vierstimmiges Geläute gießen, das am 2. Februar 1972 seine Weihe erhielt. 1977 wurde eine Altarinsel eingebaut. Ein in Bronze kunstvoll gestalteter Zelebrationsaltar samt Ambo bilden deren Mittelpunkt. Eine weitere Generalsanierung war 1996 unumgänglich geworden. Nach Gründung eines Bauvereins wurde 1997 mit der Sanierung des Turmes begonnen. Es folgten die Außenfassade, die Neueindeckung des Daches, Erneuerung der Haustechnik und schließlich die Innenrenovation mit Umbau der Altäre, der farblichen Gestaltung des Innenraumes, neuer Polsterung des Gestühls und Renovierung der Orgel. Am ersten Adventssonntag des Jahres 2002 konnte die Gemeinde mit einem feierlichen Gottesdienst und einem Kirchenkonzert nicht nur den Abschluss der Arbeiten, sondern auch gleichzeitig das 175-jährige Bestehen ihrer Pfarrkirche St. Wendelin feiern. Dieser Bericht stammt von Josef Weber und wurde Anfang Dezember 2007 im Elztäler WochenBericht abgedruckt. |